6.1 Grundlagen der Baugruppenmodellierung

Ein Bauteil im Raum besitzt grundsätzlich sechs Freiheitsgrade:
  • Translation in X, Y, Z-Richtung
  • Rotation um X, Y, Z-Achse

Diese Freiheitsgrade definieren die Bewegungsmöglichkeiten des Bauteils.

Soll ein Bauteil eingebaut werden, müssen seine Freiheitsgrade eingeschränkt werden. Mit sogenannten Verknüpfungsbeziehungen werden die Bauteile aufeinander referenziert und damit eindeutig definiert.

Da dabei die Bauteile nur in Beziehung zueinander gesetzt werden, muss das erste Teil der Baugruppe über Koordinaten im Raum positioniert werden. Man nennt dies Absolute Positionierung. In der Regel erfolgt dies im Ursprung des absoluten Koordinatensystems, also im Punkt (0|0|0).

Ein wichtiger Punkt bei der Erstellung von Baugruppen ist die Verwendung sinnvoller Topologien. Bauteile sollten relativ zueinander positioniert werden, sodass es der späteren Funktion entspricht und kleine Änderungen an einzelnen Teilen nicht eine Umgestaltung der ganzen Baugruppe erforderlich machen. (siehe Abbildung "Platte")

Folgendes Beispiel veranschaulicht die Problematik.

Ein quadratischer Gehäusedeckel soll mit vier identischen Normschrauben an den Ecken verschraubt werden. Zuerst werden die Schrauben als Fertigteile eingebaut. Die gelbe Schraube wird durch Eingabe von den Abständen zu den Seitenwänden positioniert, während die rote Schraube direkt auf das Bohrloch referenziert ist. Wird nun die Positionierung der Bohrlöcher geändert, wird die gelbe Schraube nicht verschoben, so dass sie außerhalb des Bohrlochs liegt. Dementsprechend ist es also wesentlich sinnvoller, die Schrauben jeweils auf ihre Bohrung zu referenzieren (rote Schraube). (siehe Abbildung "Platte - Positionierung der Bohrungen geändert")

An diesem noch sehr einfachen Beispiel sehen Sie, welche Auswirkungen Fehler bei der Referenzierung haben können. Deshalb muß beim Zusammenbau einer Baugruppe immer die spätere Funktion berücksichtigt werden und dementsprechend referenziert werden.

(vgl. Assoziativität)