7.1.3 Einzelteilzeichnung Zusammenfassung

In dem vorangegangenen Abschnitt 7.1 wurden Ihnen folgende Punkte durch Hinweise vermittelt.


 

Zeichnungen allgemein

  • Da die Blatteinteilung, die Blattgröße, der Maßstab und das Werkstück aufeinander abgestimmt sein sollen, ist vor Erstellung der Zeichnung zu überlegen, welche Größen jeweils gewählt werden müssen.
  • In technischen Zeichnungen wird darauf geachtet, dass so viele Ansichten wie nötig und so wenige wie möglich abgebildet werden. Als Hauptansicht sollte die Ansicht gewählt werden, in der die meisten Einzelheiten zu sehen sind.
  • Vergessen Sie nie, die Mittelachsen einer Zeichnung einzufügen.
  • Hinweislinien, sowie Positionsnummern werden unter einem beliebigen Winkel in die Zeichnung eingetragen, jedoch nie horizontal oder vertikal. Texte sind allerdings immer parallel zur unteren oder rechten Blattseite auszurichten, sodass sie aus den Hauptleserichtungen lesbar sind.

 

 Bemaßungen

  • Verdeckte Kanten werden nicht bemaßt.
  • Vergessen Sie nicht, die Symbole und Kennzeichen, die für das jeweilie Werkstück benötigt werden, in die Zeichnung einzutragen, wie z.B. das Ø-Symbol (Durchmesserzeichen), R (für einen Radius) usw.
  • Doppelbemaßungen sind nicht erlaubt. Sollte ein zusätzliches Maß zum Verständnis benötigt werden, trägt man ein Hilfsmaß in die Zeichnung ein. Hilfsmaße sind Bemaßungen, bei denen die Maßangaben mit runden Klammern gekennzeichnet werden. Sie können aus den bereits eingetragenen Maßen errechnet werden.
  • Sammelangaben (Textangaben) können für die Übersichtlichkeit von Zeichnungen von Vorteil sein, zusätzlich werden dadurch Bemaßungen und dementsprechend Arbeit gespart. Beispiel: "Alle nicht bemaßten Fasen 1x45°".
  • Verlassen Sie sich nicht auf die Richtigkeit aktualisierter Maße nach Änderungen am Modell. Überprüfen Sie die Korrektheit aller Maße nach dem Aktualisieren!

 

   Bemaßungsarten

Zur normgerechten Bemaßung werden folgende Bemaßungsarten unterschieden:

Parallelbemaßung Dies ist eine Bezugsbemaßung. Sie wird häufig eingesetzt, wenn die zu fertigenden Bauteile mit Dreh- und/oder Fräsmaschinen bearbeitet werden. Mehrere Maßlinien werden bei Längenmaßen parallel, bei Winkelmaßen konzentrisch
zueinander eingetragen.
Kettenbemaßung Die einzelnen Maße werden direkt aneinandergereiht. Sie sollte nur dann eingesetzt werden, wenn dies fertigungstechnisch erforderlich ist. Andernfalls ist die Gefahr zu groß, dass die Toleranzen der einzelnen Abschnitte oder die Toleranz der Gesamtlänge nicht eingehalten werden können. Begründung: Jede Einzelbemaßung hat eine eigene Toleranz. Die Abweichungen summieren sich im ungünstigen Fall, wodurch sich eine größere Abweichung der Gesamtlänge ergibt.
Steigende Bemaßung Die steigende Bemaßung ist eine Bezugsbemaßung, bei der jedes Formelement von einem Bezugselement aus steigend bemaßt wird. Die Maßlinien sind vom Ursprung ausgehend im Regelfall in einer Reihe überlagert angeordnet.
Koordinatenbemaßung Dies ist eine Bezugsbemaßung in einem Koordinatensystem. Sie wird meist für die Zeichnungen von Bauteilen verwendet, die mit programmierbaren Maschinen (CNC-Maschinen) bearbeitet werden.

Die verschiedenen Bemaßungsarten dürfen auch kombiniert verwendet werden, wenn es den Informationsgehalt der Zeichnung steigert.

Im Rahmen des CAD-Kurses sollten Sie bevorzugt die Parallelbemaßung (Bemaßung über Bezugskanten) verwenden.

Im Menü Linear Linear Bemaßungs Button unter Dimension Set können Sie diesbezüglich folgende Einstellungen treffen:

IconFunktionBezeichnung
alt Kettenbemaßung Chain
alt Parallelbemaßung (Bemaßung mit Bezugskante) Baseline

Eine Koordinatenbemaßung und die steigende Bemaßung können über die Funktion Ordinate ausgeführt werden. 

  

Fertigungsgerechtes Bemaßen

Sie sollten beim Zeichnen und beim Bemaßen der Zeichnung immer bedenken, wie das darzustellende Teil später gefertigt wird und es dementsprechend bemaßen. Achten Sie deswegen darauf, Ihr Bauteil schon in Fertigungslage darzustellen.