5.2.v. Reflexion

Die Reflexionsanalyse ist eine qualitative Analysetechnik zu Beurteilung der optischen Qualität von Oberflächen. Wahlweise kann mit der Funktion Reflection die Reflexionen verschiedener Streifenmuster oder von Bildern (in NX vorgegebene oder beliebige benutzerdefinierte Bilder) auf der Oberfläche simuliert werden. Es sind zwei Anwendungsmöglichkeiten der Funktion denkbar, für die im Folgenden hilfreiche Hinweise gegeben werden. Auf die genaue Beschreibung der Bedienung wird hier verzichtet, da das Erlernen neuer Funktionen inzwischen auch so möglich sein sollte. Es sei hier nur darauf hingewiesen, dass die Option Move Image die Bedienung und Analyse erheblich erleichtert. Zu finden ist die Reflection Analysis unter Analysis > Face Shape > Reflection.

1. Identifizieren von größeren Unstetigkeiten in Flächenübergängen

Sucht man über einen größeren Körper, der aus vielen Patches besteht nach Unstetigkeiten in Flächenübergängen kann man dieses, Patch für Patch, mit der in Kapitel 5.2 i beschrieben Funktion Surface Continuity Analysis machen. Dieses Vorgehen ist ohne Frage die genauere Methode, kann jedoch auch recht aufwendig werden. Ein schnellerer Ansatz ist es zunächst eine Reflexionsanalyse durchzuführen.

Hinweise zur effektiveren Nutzung:

2. Beurteilen der optischen Qualität im Allgemeinen

Diese zweite Anwendungsmöglichkeit zielt auf eine rein qualitative, subjektive Beurteilung der optischen Qualität ab. Anstatt nur auf Flächenübergänge zu achten geht es hierbei darum die Spiegelung in der gesamten Fläche zu beurteilen. Entsprechend bietet es sich nun auch an die Reflexion realistischer Bilder oder gar von Fotos auf der Oberfläche zu simulieren.

Hier noch einige Hinweise:

  • Je nach Umgebung, in der das Produkt später angewendet wird, kann auf die vorgegebenen Bilder oder eigene Bilddateien zurückgegriffen werden.

  • Auch der Grad der Reflextion kann entsprechend des späteren Produkts eingestellt werden.

  • Welches Spiegelungsverhalten als negativ zu beurteilen ist, ist eine vorwiegend subjektive Entscheidung. Häufig werden jedoch folgende Effekte als negativ empfunden:

    • „starke“ und vor allem „unregelmäßige“ Verzerrungen (siehe letztes Beispiel)

    • „plötzliche“ Änderung im Grad der Verzerrung

    • „unsanfte“ Übergänge

  • Besondere Beachtung sollte meiner Meinung nach auch dem entstehenden Spiegelbild des Nutzers geschenkt werden. Dieser möchte sich bestimmt nicht als kleine, untersetzte Person auf der Oberfläche seines neuen Autos wiederfinden.

Hinweis: Wer jetzt auf die Idee kommt mit dieser Funktion fotorealistische Bilder des Produkts z.B. für eine Präsentation oder Produktbroschüre zu erstellen, dem sei der Tab Render ans Herz gelegt. Hier finden sich für solche Zwecke weitaus leistungsfähigere Optionen – wie zum Beispiel das Einblenden einer Umgebung, genauere Definition der Reflexionseigenschaften, genaue Definition der Beleuchtungssituation und viele Weitere. Auch ein Export hochaufgelöster, zum professionellen Druck geeigneter, Bilddateien ist hier möglich.