4.10.2. Wegeinstellungen bei der Bearbeitung/Schnittmuster
Nachdem wir nun unser Werkzeug und die Geometrie festgelegt haben, können wir die Wegeinstellungen des Werkzeugs an unser Vorhaben anpassen. Auch hier sei erwähnt, dass wieder eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung steht. Neben dem Cut Pattern, lassen sich beispielsweise Feeds and Speeds sowie Cutting Parameters verändern.
Der erste Parameter, den wir verändern wollen, ist das Schnittmuster (Cut Pattern), doch vorab sollen die einzelnen, auswählbaren Schnittmuster kurz erläutert werden:
Zig:
Mit der Zig-Einstellung fährt der Fräser eine lineare Bahn auf dem Werkstück. Dabei setzt er zu Beginn auf, fährt dann die lineare Bahn und setzt dann wieder ab, um eine neue Bahn zu fräsen. Diese Operation ist vor allem für die Bearbeitung planarer Flächen empfehlenswert.
Zig-Zag:
Wie im Zig-Verfahren fährt der Fräser hier lineare Bahnen auf vorzugsweise planaren Flächen. Allerdings setzt er am Ende der Bahn nicht ab, sondern verfährt auf der nächsten anschließend weiter.
Zig_with_Contour:
Diese Einstellung ähnelt der obigen, nur dass diese Strategie für die Bearbeitung von Flächen, die eine Kontur (z.B. Rundungen) aufweisen, geeignet ist.
Follow Periphery:
Wie der Name dieser Einstellung bereits suggeriert, wird diese zur Erstellung von beispielsweise rechteckigen Taschen eingesetzt. Dabei beginnt der Fräser von Außen die Tasche zu fräsen.
Follow Part:
Diese Strategie lässt sich mit der Follow-Periphery-Einstellung vergleichen. Auch hier werden Taschen gefräst, allerdings sollte Follow_Part gewählt werden, um grob Material in der Schruppoperation abzutragen.
Profile:
Diese Strategie ist ebenfalls mit der Follow-Periphery und Follow-Part-Einstellung verwandt. Hier fährt der Fräser lediglich die Randkontur ab. Diese Strategie ist in der Semi-Finishing- und Finishing-Operation für den Einsatz geeignet.
Trochoidal:
Handelt es sich bei dem Material um schwer zerspanbares oder gehärtetes Material, ist die Trochoidal-Strategie für die Bearbeitung prädestiniert. Außerdem lässt sich in der Schruppoperation ein großes Materialvolumen abtragen.
Nachdem wir nun die einzelnen Bearbeitungsstrategien kennengelernt haben, können wir das für unser Vorhaben geeignete Verfahren bestimmen. Da unsere erste Operation das Planfräsen ist, liegt es nahe, das Zig-Zag-Verfahren für den groben Materialabtrag in Betracht zu ziehen.
Wählen Sie dazu im Dropdown-Menü Cut Pattern die Strategie Zig-Zag aus. Im darunter liegenden Menü Zustellung (Stepover) wählen Sie % des Werkzeugdurchmessers aus, für den Prozentwert des Werkzeugdurchmessers (Percent of Flat Diameter) geben sie 75 an. Anschließend weisen Sie der globalen Schnitttiefe (Depth per Cut) einen Wert von 0 zu.
Anschließend soll noch erläutert werden, wie die Stepover und die Depth per Cut in diesem Zusammenhang zu verstehen sind.
Abbildung: Globale Schnitttiefe und Zustellung des Fräsers
Die Zustellung beim Fräsen beschreibt die Eingriffweite des Fräsers seitlich in das Material. Üblicherweise wird als Formelzeichen ae verwendet.
Analog hierzu dient die globale Schnitttiefe zur Beschreibung der Eindringtiefe des Fräsers in das Material. Sie hat das Formelzeichen ap.